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Wärmepumpe Kosten: Wirtschaftlichkeit von Anschaffung bis Betrieb

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Das Bild zeigt ein Viessmann System aus Wärmepumpe, Stromspeicher und Wallbox als Symbol für die Kosten der Wärmepumpe.

Wärmepumpen nutzen in der Umwelt gespeicherte Energie zum Heizen. Das schont natürliche Ressourcen und ermöglicht Einsparungen bei den Heizkosten. Insbesondere langfristig zahlen sich die vergleichsweise hohen Anschaffungskosten für eine Wärmepumpe dadurch aus. Entscheidungsgrundlage für ein neues Heizsystem sollte aber immer eine individuelle Kostenkalkulation sein. Die folgenden Angaben zu den möglichen Kosten einer Wärmepumpe sollen bei der Einschätzung und Entscheidung helfen.

Was bei der Kostenkalkulation wichtig ist

Wärmequelle als Faktor

Erschließungskosten variieren. Luftwärmepumpen kosten z. B. weniger als Erdwärmepumpen.

Förderung reduziert Kosten

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Investition in die Zukunft

Im Betrieb sind Wärmepumpen günstiger als Gas- und Ölheizungen. Der CO₂-Preis fällt nicht an.

So setzt sich der Preis für eine Wärmepumpe zusammen

Bei Wärmepumpen variieren die Preise relativ stark. Das liegt unter anderem daran, dass neben den eigentlichen Kosten für die Technologie auch die Erschließungskosten zu berücksichtigen sind. Aber auch weitere Faktoren spielen eine Rolle. So sind bei einer Heizungsmodernisierung beispielsweise oft Umbaumaßnahmen erforderlich, die mit höheren Anfangsinvestitionen einhergehen. Grundsätzlich lassen sich die Kosten einer Wärmepumpenheizung jedoch in zwei Bereiche gliedern:

  • Anschaffungskosten: Wärmepumpentechnik, Installation und Inbetriebnahme, Erschließung der Wärmequelle, Umfeldmaßnahmen
  • Betriebskosten: Strom, Wartung, Versicherung

Einmalige Kosten für Kauf, Erschließung und Installation

Beim Kauf einer Wärmepumpe sind die Kosten nicht unerheblich. Oft entscheiden sie darüber, ob die Technologie infrage kommt. Wichtig zu wissen ist deshalb, dass es bei den Anschaffungskosten deutliche Unterschiede gibt. Relevant ist zum Beispiel, welche Wärmequelle genutzt und wie diese erschlossen wird.

  • Luft-Wasser-Wärmepumpen (Luftwärmepumpen): nutzen die in der Außenluft gespeicherte thermische Energie zum Heizen. Da diese frei zugänglich ist, entfällt die Erschließung der Wärmequelle. Für die Inbetriebnahme einer Luft-Wasser-Wärmepumpe sind die Kosten daher im Vergleich geringer.
  • Sole-Wasser-Wärmepumpen (Erdwärmepumpen): nutzen die im Erdboden gespeicherte thermische Energie zum Heizen. Diese wird mithilfe von Erdkollektoren oder Erdsonden gewonnen. In beiden Fällen sind Erdarbeiten notwendig. Während Kollektoren oberflächennah verlegt werden, reichen Sonden tief in den Boden. Die dafür erforderlichen Bohrungen sind aufwendiger. Dadurch fallen insgesamt für die Inbetriebnahme einer solchen Erdwärmepumpe höhere Kosten an.

Hinweis: Die Kosten für Erdwärme sind zunächst teurer. Im laufenden Betrieb machen sich diese aber in der Regel bezahlt. Grund dafür ist, dass die Temperaturen im Erdboden im Vergleich zur Luft das ganze Jahr über relativ stabil sind. Dadurch muss die Wärmepumpe weniger Energie zum Heizen aufwenden. 

Was kostet eine Wärmepumpe mit Einbau?     

Die anfänglichen Investitionskosten hängen nicht nur von der Wärmequelle ab. Relevant ist unter anderem auch die benötigte Heizleistung. Je mehr Leistung zum Heizen sowie zur Bereitung von Warmwasser benötigt wird, desto höher sind in der Regel die Preise. Die Kosten einer Wärmepumpe im Einfamilienhaus weichen daher von denen in größeren Gebäuden ab. 

Umbaumaßnahmen im Altbau berücksichtigen

Soll eine Wärmepumpe im Altbau oder in einem Bestandsgebäude installiert werden, fallen in der Regel zusätzliche Kosten an. So sind in der Kostenkalkulation neben der Demontage und fachgerechten Entsorgung der bestehenden Heizlösung auch Maßnahmen zu berücksichtigen, die optimale Voraussetzungen für den effizienten Betrieb der Wärmepumpe schaffen. Eine relevante Kennzahl ist zum Beispiel die Vorlauftemperatur der Wärmepumpe. Das ist die Temperatur, mit der das Wasser vom Wärmeerzeuger zu den Heizflächen strömt. Je niedriger diese ist, desto weniger Energie benötigt die Umweltheizung im Betrieb. Durch die nachträgliche Installation großflächiger Heizkörper oder Flächenheizungen lässt sich die Vorlauftemperatur reduzieren.

Tipp: Moderne Wärmepumpen wie die Viessmann Vitocal 250-A wurden speziell für die Modernisierung entwickelt und erreichen Vorlauftemperaturen von bis zu 70 Grad Celsius. Vorhandene Radiatoren können dadurch in der Regel weiter genutzt werden. 

Auch der energetische Gesamtzustand des Gebäudes entscheidet darüber, wie teuer eine Wärmepumpe ist. Optimieren lässt sich dieser bei Altbauten oft durch zusätzliche Dämmmaßnahmen. Wie bei der Installation neuer Heizkörper oder Flächenheizungen fallen aber auch dafür zusätzliche Kosten an.

Betriebskosten der Wärmepumpe

Die laufenden Kosten einer Wärmepumpe setzen sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammen. Den größten Anteil haben die Stromkosten. Grund dafür ist die Funktionsweise der Wärmepumpe. Um die Wärmeenergie aus der Umwelt zum Heizen nutzen zu können, muss das Temperaturniveau zunächst angehoben werden. Die dafür verantwortliche Technik ist strombetrieben. Weitere regelmäßig anfallende Kosten sind eher gering, etwa für die Wartung. Übrigens: Anders als bei fossilen Wärmeerzeugern entfallen die regelmäßigen Kosten für den Schornsteinfeger.

Stromkosten richtig einschätzen und Richtwerte ermitteln

Unter den richtigen Voraussetzungen sind die aus dem Stromverbrauch resultierenden Betriebskosten einer Wärmepumpe vergleichsweise gering. Die Stromkosten hängen vor allem von den folgenden Faktoren ab.

  • Heizwärmebedarf: Wie viel Energie wird zum Heizen und für die Warmwasserbereitung benötigt? Abhängig ist der Heizwärmebedarf unter anderem vom Dämmerzustand des Gebäudes. Unsanierte Altbauten haben beispielsweise einen höheren Bedarf als energieeffiziente Neubauten. 
  • Jahresarbeitszahl: Wie viele Kilowattstunden (kWh) Wärme stellt die Umweltheizung mit dem Verbrauch einer Kilowattstunde Strom bereit? Je höher die Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe (JAZ) ist, desto geringer ist der Stromverbrauch und damit auch die laufenden Kosten.
  • Strompreis: Wie hoch sind die aktuellen Stromkosten? Einige Versorger bieten spezielle Tarife für Wärmepumpen an. Ob sich der sogenannte Wärmepumpenstrom lohnt, ist jedoch individuell zu prüfen. Unter Umständen ist es günstiger, die Wärmepumpe mit Haushaltsstrom zu betreiben.  

Hinweis: Auch die bereits erwähnte Vorlauftemperatur ist relevant, da diese die Jahresarbeitszahl und damit die Heizkosten maßgebend beeinflusst. 

Wie teuer ist eine Wärmepumpe nun im Betrieb? Anhand der obigen Werte lassen sich Stromverbrauch und -kosten grob ermitteln:

Stromverbrauch pro Jahr (kWh) = Heizwärmebedarf pro Jahr (kWh) / Jahresarbeitszahl

Stromkosten pro Jahr (Euro) = Stromverbrauch pro Jahr (kWh) x Stromkosten (Euro)

Woher stammen die Werte für die Berechnung? 
Der Wärmebedarf lässt sich bei Neubauten dem Energieausweis bzw. dem Wärmeschutznachweis entnehmen. Bei Bestandsbauten kann der Verbrauch anhand des bisherigen Brennstoffverbrauchs (Öl, Holz) oder anhand der Abrechnung (Gas, Strom) bestimmt werden. Die Jahresarbeitszahl lässt sich theoretisch nach VDI 4650 berechnen.     

15.000 kWh / 3 = 5.000 kWh/Jahr Stromverbrauch

5.000 kWh x 0,30 Euro* = 1.500 Euro pro Jahr Stromkosten

Unter den gegebenen Umständen würden die Kosten einer Wärmepumpe im Einfamilienhaus bei 1.500 Euro im Jahr liegen. Pro Monat ergeben sich Durchschnittskosten von 125 Euro.

*Bei Neuabschluss und einem jährlichen Stromverbrauch von 5.000 kWh (Stand: 11/2024 in Deutschland)

10.000 kWh / 4 = 2.500 kWh/Jahr Stromverbrauch

2.500 kWh x 0,30 Euro* = 750 Euro pro Jahr Stromkosten

Bei den obigen Kennzahlen liegen die jährlichen Stromkosten für ein Einfamilienhaus bei 750 Euro. Pro Monat ergeben sich so durchschnittliche Kosten von rund 63 Euro.

*Bei Neuabschluss und einem jährlichen Stromverbrauch von 5.000 kWh (Stand: 11/2024 in Deutschland)

Regelmäßige Wartung sichert Effizienz

Grundsätzlich sind Wärmepumpen wartungsarm. Die regelmäßige Kontrolle durch Fachpersonal hilft jedoch dabei, mögliche Störfaktoren frühzeitig zu erkennen, zu beheben und so dauerhaft einen effizienten Betrieb zu gewährleisten. Wie viel die Wartung der Wärmepumpe kosten kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Feste Wartungsverträge ermöglichen eine gute Planbarkeit und beinhalten je nach Serviceumfang zusätzliche Leistungen.

Selbstversorger reduzieren laufende Kosten der Wärmepumpe

Wird die Wärmepumpe mit Strom aus einer Photovoltaikanlage betrieben, lassen sich die laufenden Kosten deutlich reduzieren. Stromspeicher entkoppeln dabei die Verfügbarkeit vom Bedarf. So ist das Heizen auch dann möglich, wenn die Sonne gerade nicht scheint. Ein modernes Energy Management bietet zusätzliche Einsparpotenziale. Es erlaubt, die Energieflüsse zwischen allen Komponenten des Systems zu überwachen und hilft dabei, Optimierungspotenziale zu ermitteln und zu nutzen. In unserem Ratgeber erfahren Sie mehr über die Kombination aus Wärmepumpe und Photovoltaik

Studien belegen Wirtschaftlichkeit der Wärmepumpe

Wie wirtschaftlich eine Wärmepumpe arbeitet, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Neben der Wärmequelle ist beispielsweise auch der energetische Zustand des Gebäudes relevant. Studien belegen jedoch, dass Wärmepumpen auch bei nicht optimalen Voraussetzungen günstiger im Betrieb sind als Gasheizungen. Zu diesem Ergebnis kamen unter anderem Forschende des Energiewende-Projekts Ariadne (01/2024 in Deutschland)*. Bei dem Kostenvergleich von Wärmepumpe und Gas-Brennwertheizung im Gebäudebestand wurden neben den Anschaffungskosten auch die laufenden Kosten über einen Zeitraum von 20 Jahren berücksichtigt. Einbezogen wurden ebenfalls die Entwicklung der Energiepreise aufgrund der CO2-Steuer sowie verfügbare Fördermittel. Die wichtigsten Ergebnisse kurz zusammengefasst:

  • In Ein- und Mehrfamilienhäusern liegen die Kosten mit Luft- und Erdwärmepumpen unter denen von Gas-Brennwertgeräten.
  • Trotz höherer Anschaffungs- und Verbrauchskosten als in energetisch sanierten Gebäuden sind Wärmepumpen auch in un- und teilsanierten Altbauten langfristig günstiger.
  • Weiter reduzieren lassen sich die gesamten Kosten einer Wärmepumpe durch die Kombination mit Photovoltaik zum Eigenverbrauch. 

Zu ähnlichen Ergebnissen in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit von Wärmepumpen kam eine Studie von Verivox (06/2024 in Deutschland)**. In dieser wurden die Heizkosten von Wärmepumpen und Gasheizungen im Juni 2024 miteinander verglichen. Grundlage für den Vergleich waren die durchschnittlichen Kosten für Gas und Strom (Arbeits- und Grundpreis) bei Neukundentarifen. Ergebnis: Auch bei vergleichsweise niedriger Effizienz (JAZ: 2,7) liegen die Heizkosten einer Wärmepumpe (Heizwärmebedarf: 7.500 kWh) rund sechs Prozent unter denen einer Gasheizung (Heizwärmebedarf: 20.000 kWh).