Erdöl ist ein Stoffgemisch aus mindestens 500 Komponenten. Aus dem Rohöl (bereits gefördertes Erdöl) lassen sich unter anderem Kerosin, Benzin, Diesel und natürlich auch Heizöl herstellen. Bis das Rohöl als Heizöl in die Brennkammer einer Heizung kommt, muss es zuvor mehrere Verfahren durchlaufen. Experten teilen diesen Prozess in Destillation, Konversion und Raffination auf. Bei der Destillation wird das Rohöl in verschiedene Produktgruppen zerlegt, die durch ihre unterschiedlichen Siedebereiche gekennzeichnet sind. Im zweiten Schritt geht es darum, die Kohlenwasserstoffe in größere, kleinere oder anders strukturierte Moleküle umzuwandeln. Das ist notwendig, da der Bedarf an “leichten” Produkten stetig zunimmt. Und weil Rohöl einen hohen Schwefelgehalt hat, der bei der Verbrennung giftiges Schwefeldioxid freisetzen würde, wird es im letzten Schritt, der Raffination, entschwefelt.
Fragen und Antworten zur Ölheizung
Kostenlose Beratung anfordernNoch heute gehört die Ölheizung in Österreich zu den meist verwendeten Heizsystemen. Ob mit der Heizwert- oder Brennwerttechnik: Ein Ölkessel zeichnet sich durch seinen wirtschaftlichen Betrieb, seine bewährte Technik und nicht zuletzt durch seinen energiereichen Brennstoff aus.
Im Angesicht der schnellen technologischen Entwicklung und des zunehmenden Umweltbewusstseins sind einige Endverbraucher jedoch unsicher geworden. Das Resultat sind zahlreiche Fragen um die Ölheizung.
Heizöl und Öltank – das sollten Sie wissen
In den vergangenen Jahren haben Ölheizungen immer mehr an Attraktivität eingebüßt. Dabei gehören sie nach wie vor zu den meist verwendeten Heizungsarten überhaupt. Was viele Verbraucher nicht wissen: Öl lässt sich auch mithilfe von Biomasse herstellen. Dieses so entstandene Bioöl lässt sich mit dem Standard-Öl vermischen und macht den Brennstoff ein Stück weit regenerativ. Ölkessel von Viessmann lassen sich ab Werk mit einer Bioöl-Beimischung von bis zu zehn Prozent betreiben.
Mit einer Ölheizung können Sie auch künftig auf dem Stand der Technik sein. Denn ab Werk sind unsere Ölkessel bereits auf einen Umstieg von ausschließlich fossilem Öl auf Heizöl mit einem Anteil von Bioöl vorbereitet und können damit auch mit regenerativen Energieträgern betrieben werden. So tragen Sie aktiv Ihren Teil zum Umweltschutz bei und halten darüber hinaus die Heizkosten auf einem niedrigen Niveau. Ein langfristiger endgültiger Umstieg auf regenerative Brennstoffe wie das Nutzen der Umweltwärme mit einer Wärmepumpe oder Biomasse mit einem Festbrennstoffkessel lässt sich so schrittweise realisieren.
Die neueste Generation der Flüssigbrennstoffkessel von Viessmann ist auf den Einsatz von Green Fuels vorbereitet. Erfahren Sie im Video mehr über die flüssigen Brennstoffe.
Der Öltank als wichtige Komponente einer Ölheizung
Damit das Heizöl automatisch und wohldosiert in die Brennkammer gelingen kann, muss es bevorratet werden. Der hierfür benötigte Tank besteht in der Regel meist aus Metall oder Kunststoff. Um die Dichtigkeit zu erhöhen, sind viele Tanks doppelwandig gebaut und verfügen ferner über Sicherheitskomponenten wie den Grenzwertgeber oder andere Messinstrumente. Ersterer verhindert, dass das Heizöl bei Überfüllung ausläuft und ins Grundwasser oder Erdreich gelangt.
Öltank sichert den reibungslosen Betrieb
Anders als bei Heizgas, das meist aus der Leitung strömt, müssen Besitzer einer Ölheizung den Brennstoff bevorraten bzw. lagern. Den dazugehörigen Öltank gibt es mittlerweile in verschiedenen Ausführungen und Größen. Eine individuelle Lösung lässt sich auf diese Weise leicht und sehr schnell finden.
Oberirdische oder unterirdische Lagermöglichkeiten
In der Regel kommt eine Ölheizung dann zum Einsatz, wenn das zu beheizende Gebäude auch über einen Heizraum verfügt, in dem bereits ein Öltank steht. Ein solcher Tank lässt sich allerdings auch nachträglich einbauen. Dafür werden mehrere kleinere Behälter miteinander verbunden. Diese können dank Batterieaufbau auch einen großen Heizbedarf problemlos decken. Wer einen Ölkessel kaufen möchte, im Heizraum aber keinen Platz für einen Tank hat, kann auch die unterirdische Version in Betracht ziehen. Dieser lässt sich zum Beispiel im Vorgarten “vergraben” und ist nahezu unsichtbar. Ob ober- oder unterirdisch: In beiden Fällen müssen die Tanks eine Reihe von vorgeschriebenen Sicherheitsanforderungen erfüllen. Vor allem die Dichtheit spielt bei der Montage eine entscheidende Rolle. Der beauftragte Heizungsfachmann sollte hier immer die erste Ansprechperson sein.
Voraussetzungen für den Kauf und Betrieb einer Öl-Brennwertheizung
Möchten Hausbesitzer einen Öl-Heizkessel kaufen, müssen sie sich zunächst für eine Technologie entscheiden. Als Stand der Technik gelten mittlerweile Brennwertgeräte, die - anders als Heizwertgeräte - auch die sogenannte Kondensationswärme (Brennwert) zum Heizen nutzen. Dadurch steigen der Wirkungsgrad und die Wirtschaftlichkeit. Der Betrieb einer Öl-Brennwertheizung setzt aber einige Dinge voraus.
Anlage für niedrige Vorlauftemperatur ausgelegt
Öl-Brennwertkessel zeichnen sich dadurch aus, dass sie die Verbrennungsgase abkühlen und sie zum Kondensieren bringen. Damit das funktioniert, werden die Abgase am kühlen Rücklaufwasser vorbeigeleitet. Ist die Temperatur dieses Rücklaufwassers zu hoch, kommt es nicht zur Kondensation. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die sogenannte Vorlauftemperatur möglichst niedrig ist. Erreichen lässt sie sich vor allem mit großflächigen Heizkörpern wie Fußbodenheizung oder Wandheizung.
Passendes Abgassystem ist notwendig
Ähnlich wie bei Erdgas hat auch Heizöl Bestandteile, die sauer sind. Bei der Kondensation können diese sauren Bestandteile das Abgassystem auf Dauer beschädigen. Beim Ölheizung Kaufen sollten Hausbesitzer deshalb auf ein passendes, wasser- und säureunempfindliches Abgassystem achten. Bei der Kondensation der Abgase kommt es nicht nur zur Absenkung der Temperatur. Auch die Dichte der Abgase verringert sich. Ein natürlicher Zug ins Freie kann aufgrund der geringen Dichteunterschiede nicht mehr erfolgen.
Aus diesem Grund ist der Einsatz eines Ventilators (z.B. Brennergebläse) erforderlich. Dieser erzeugt im Betrieb wiederum einen Überdruck. Das ist der Grund, warum das Abgassystem nicht nur wasser- und säureunempfindlich, sondern auch überdruckdicht sein muss.
Die Kondensatableitung muss sichergestellt sein
Bei der Kondensation der heißen Abgase fällt säurehaltiges Wasser an, welches abgeführt werden muss. Bevor Hausbesitzer einen Öl-Heizkessel kaufen, müssen sie unbedingt an eine Kondensatableitung denken. Kontaktieren Sie dazu Ihren Heizungsfachmann.
Welche Ölheizung passt zu mir?
Geht es darum, den passenden Heizkessel zu finden, ist eine Vorabentscheidung notwendig. Zur Auswahl steht neben der bereits erwähnten Brennwerttechnik noch die altbewährte Heizwerttechnik in Form von Niedertemperaturkesseln. Letztere sind in der Anschaffung günstiger. Außerdem brauchen Hausbesitzer für den Betrieb eines solchen Heizkessels keine Schornsteinsanierung. Auch eine Kondensatableitung ist nicht notwendig.
Dafür erreichen Niedertemperaturkessel nur Wirkungsgrade von etwa 87 Prozent. Brennwertkessel wandeln hingegen bis zu 98 Prozent der im Brennstoff enthaltenen Energie in Wärme um. Auf Dauer bedeutet es sowohl niedrige Kosten als auch eine Entlastung der Umwelt. Experten empfehlen daher die Nutzung dieser Technik.
Warum sollte man seine Ölheizung modernisieren, wenn sie doch noch läuft?
Wie bei jeder Modernisierung stellen sich die meisten Verbraucher die Frage, warum dieser Schritt unbedingt sein muss. In dem Fall gibt es gleich mehrere Gründe, die für den Kesseltausch sprechen.
Ältere Heizkessel arbeiten ineffizient und verbrauchen viel mehr Brennstoff als nötig. Sie sind außerdem viel anfälliger für Defekte und Ausfälle, die in der Regel dann passieren, wenn die Heizwärme am dringendsten benötigt wird. In beiden Fällen führt das zu hohen Heizkosten.
Ölheizungen verbrennen Öl, um Wärme zu erzeugen. Bei der Verbrennung entstehen schädliche Gase wie das Kohlenstoffdioxid, das maßgeblich zur Erderwärmung beiträgt. Da neue Heizkessel für dieselbe Wärmemenge weniger Öl verbrennen, entlasten sie nicht nur den Geldbeutel des Anlagenbesitzers. Sie bremsen auch diese Entwicklung. Was noch für den Kauf einer neuen Ölheizung spricht, finden Sie im Abschnitt Vorteile der Ölheizung.
Vor allem bei der Sanierung kann dieser Schritt den Wert einer Immobilie merklich steigern. Neue Ölheizkessel sind zudem kompakt und lassen sich platzsparend aufstellen. Ein Austausch hätte auch einen Platzgewinn zufolge.
Ähnlich wie ein Gas-Brennwertkessel lässt sich ein Öl-Brennwertkessel ebenso problemlos an eine Solarthermieanlage anschließen. In diesem bivalenten Betrieb übernimmt die Solaranlage kostenlos und sauber die Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung. Der Ölkessel selbst muss weniger leisten und verursacht noch weniger Heizkosten. Wer eine Ölheizung modernisieren möchte, sollte diese Kombination deshalb nicht außer Acht lassen.
Noch vor einigen Jahrzehnten wurden Konstanttemperaturkessel eingesetzt, die konstruktionsbedingt sehr träge waren. Sie änderten ihre Betriebstemperatur auch bei sinkendem Wärmebedarf nicht und erzielten nur Wirkungsgrade von etwa 70 Prozent. Die Niedertemperaturkessel als ihre Nachfolger schaffen zwar Wirkungsgrade von etwa 85 Prozent. Den Rest lassen sie aber weiterhin ungenutzt und in Form von heißen Abgasen entweichen.
Genau hier setzt die Brennwerttechnik an und macht auch die in den Verbrennungsgasen verborgene Wärme nutzbar. Mit ihrer Hilfe wandeln moderne Heizkessel die im Heizöl enthaltene Energie auf diese Weise nahezu verlustfrei in Wärme um. Wer seine Ölheizung modernisieren möchte, sollte die Nutzung der Brennwerttechnik allein aus diesem Grund in Erwägung ziehen.
Nicht zuletzt ist es beim Kauf eines neuen Ölkessels wichtig, die Ökobilanz im Auge zu behalten. Diese lässt sich verbessern, indem Hausbesitzer ihren Ölkessel mit einem anderen Heizsystem verbinden. Das kann entweder eine Solaranlage oder eine Wärmepumpe sein. In beiden Fällen heizen Anlagenbesitzer äußerst umweltfreundlich und wirtschaftlich, da beide Heizsysteme auf kostenlose und nahezu unendliche Wärmequellen zugreifen.
Wieviele Energiekosten lassen sich mit einer neuen Ölheizung einsparen?
Die Frage nach der Einsparung lässt sich nicht pauschal beantworten, da mehrere Faktoren eine Rolle spielen. Dazu gehören unter anderem der zu ersetzende Ölkessel, das zu beheizende Objekt sowie die ausgewählte Betriebsart. Ist der vorhandene Kessel sehr alt, ist die Ersparnis dementsprechend hoch. Nutzt er hingegen bereits die Heizwerttechnik, können Anlagenbesitzer mit Kostensenkungen von etwa zehn Prozent rechnen. Wird neben dem Kesseltausch auch das komplette Objekt energetisch saniert, sinkt der Energiebedarf weiter.
Auch die Betriebsweise hat einen entscheidenden Einfluss auf die Einsparung. Kombinieren Hausbesitzer ihre neue Ölheizung beispielsweise mit einer Solarthermieanlage, muss der Heizkessel nur noch die Beheizung der Räume übernehmen. Die Warmwasserbereitung verantwortet dann die Solaranlage. Auch auf diese Weise kann sich die Kosteneinsparung stark ändern.
Ist eine Unabhängigkeit vom Ölpreis realistisch?
Der Ölpreis unterliegt wirtschaftlichen und politischen Schwankungen. Das ist der Grund, warum er sich zum Teil stark ändern kann. Wer künftig diese Schwankungen teilweise oder komplett umgehen möchte, kann zu einem Hybridgerät greifen. Eine Hybridheizung verbindet meist zwei Heizsysteme miteinander und stellt sicher, dass immer das günstigere System die Beheizung der Räume übernimmt. Auf diese Weise halten Anlagenbesitzer die Heizkosten dauerhaft auf einem niedrigen Niveau. Ein weiterer Vorteil solcher Hybridheizungen ist die verbesserte Ökobilanz. Schließlich besteht ein Hybridgerät meist aus einem konventionellen Verbrennungskessel und einer Umweltheizung wie Wärmepumpe oder Solarthermieanlage.
Ob mit der Umweltwärme oder der solaren Energie, Viessmann bietet in dieser Hinsicht eine Vielzahl an Hybridsystemen, die unterschiedlichen Anforderungen gerecht werden und die darüber hinaus sehr effizient, sauber und ressourcenschonend arbeiten.