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Die Funktionsweise der Öl-Brennwerttechnik

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Schematischer Schnitt durch den Vitoladens 300-C Öl-Brennwertkessel.

Erdöl als zuverlässiger und energiereicher Brennstoff wird schon seit langem zum Heizen genutzt. Allerdings gehört es zu den fossilen Energieträgern und ist damit nur endlich vorhanden. Hinzu kommt, dass der Erdölpreis teils starken Schwankungen unterliegt und sich folglich negativ auf die Heizkosten auswirken kann. Um Letztere dennoch möglichst auf einem niedrigen Niveau zu halten, setzt Viessmann auf die bewährte und zukunftssichere Öl-Brennwerttechnik.

Technisch sind Viessmann Brennwertkessel für Öl auf dem Stand der Technik. Auch in puncto Leistungsvielfalt decken sie einen großen Bereich ab und sind mit einer Leistung von bis zu 80 kW für den Einsatz in Ein-, Zweifamilien- und kleinen Mehrfamilienhäusern bestens vorbereitet. Mehr zu den Merkmalen und Vorteilen erfahren Sie im Abschnitt Ölheizung.

Bis zu 35 Prozent weniger Energieverbrauch

Es sind noch viele Heizungsanlagen in Betrieb, die über 25 Jahre alt sind. Ihren Betreibern ist oft gar nicht bewusst, wie viel Geld sie durch Energie verschenken, die wirkungslos verbrannt wird und als ungenutzte Wärme durch den Schornstein verschwindet. Außerdem belasten diese Altanlagen durch unnötigen CO₂-Ausstoß das Klima und tragen zur Erderwärmung bei. Durch den zeitnahen Austausch dieser Anlagen gegen hocheffiziente Öl-Brennwerttechnik in Kombination mit Solartechnik könnten die Endverbraucher bis zu 35 Prozent Energie einsparen.

Einsparung bei Modernisierung mit Öl-Brennwerttechnik (Vitoladens 300-C*)

 

Altanlage

Neuanlage

Einsparung

Verbrauch/Jahr

3400 l

2590 l

810 l  /  2,1 t CO₂

Kosten/Jahr

2380,– €

1760,– €

620,– €  /  26 %

*Vergleichsbasis: Haus (Baujahr 1985), 140 m2 Wohnfläche mit altem 27 kW Ölkessel. Gerundete Verbrauchskosten unter Verwendung von Standardwerten (EID) bei 3.400 l Öl. Durchschnittliche Energiepreise 2017

Wie funktioniert ein Öl-Brennwertkessel?

Die Grafik zeigt das Funktionsprinzip der Öl-Brennwerttechnik.

Ein Heizkessel erzeugt Wärme, indem er einen Brennstoff verbrennt und die dabei entstehenden heißen Abgase für die Erwärmung des Heizwassers nutzt. Diese Abgaswärme wird bei konventionellen Heizkesseln direkt ins Freie abgeführt. Das ist insofern notwendig, da der in den Abgasen enthaltene Wasserdampf sonst kondensieren würde, sobald die Abgase unter ihre Taupunkttemperatur abgekühlt sind. Bestandteile dieses Kondensats sind aber korrosionsfördernd, weshalb die heißen Abgase lange Zeit als nicht nutzbar galten.

Dabei steckt in den heißen Abgasen – um genauer zu sein, im heißen Wasserdampf – noch ausreichend Wärme, die zum Heizen genutzt werden kann. Diese Wärme kann man auf eine einfache Art spüren: Wer seine Hand über einen Topf mit kochendem Wasser hält, wird sie früher oder später zurückziehen müssen. Denn aus dem kochenden Wasser steigt der heiße Dampf auf und kondensiert auf der Handfläche. Bei der Kondensation gibt er dann die verborgene Wärme, auch Kondensationswärme genannt, frei.

Um die Energieeffizienz einer Ölheizung zu steigern und die Verbrennungstechnik langfristig ressourcenschonender zu entwickeln, gilt es, diese Wärme kontrolliert zu gewinnen und sie dem Heizsystem zuzufügen, ohne dass das Kondensat die Anlage und das Abgassystem beschädigt. Zur Funktionsweise der Öl-Brennwerttechnik gehört deshalb auch die geplante Kondensation der heißen Abgase.

In der Praxis werden die heißen Abgase über einen Wärmetauscher geleitet und mithilfe des kühlen Rücklaufwassers zum Kondensieren gebracht, bevor sie ins Freie gelangen. Aufgrund der Korrosionsgefahr durch einige Bestandteile im Kondensat muss der Wärmetauscher selbst unempfindlich gegenüber Säure und Feuchte sein. Beide Eigenschaften treffen auf Edelstahl zu, weshalb Brennwert-Wärmetauscher aus diesem Material gefertigt sind.

Was sie darüber hinaus auszeichnet ist ihre sehr platzsparende Bauweise und ihre Robustheit. Auf Edelstahl-Wärmetauscher von Viessmann erhalten Anlagenbesitzer eine Garantie von bis zu zehn Jahren.

Das Bild zeigt einen Viessmann Wärmetauscher für Öl-Brennwerttechnik.
Viessmann Wärmetauscher für Öl-Brennwerttechnik

Der Edelstahlwärmetauscher ist vereinfacht gesagt das Verbindungsstück zwischen der Brennkammer und den Heizkörpern. Das durch den Wärmetauscher fließende Heizwasser wird über die Abgaswärme erhitzt und mithilfe einer Pumpe zu den Heizkörpern transportiert. In den Heizkörpern angekommen, erwärmt es die Heizkörper und kühlt allmählich ab. Anschließend strömt es als “abgekühltes” Rücklaufwasser zurück zum Wärmetauscher und der Prozess beginnt von vorne.

Da die Funktionsweise der Öl-Brennwerttechnik in der Kondensation der Abgase liegt, ist es unerlässlich, dass das Rücklaufwasser möglichst kühl zurück strömt. Bei Öl-Brennwertkesseln liegt die Taupunkttemperatur bei circa 49 Grad Celsius. Liegt die Rücklauftemperatur darüber, verfehlt die Brennwerttechnik ihre Wirkung. Liegt sie darunter, geben die Abgase die verborgene Wärme an das Rücklaufwasser ab und die Brennwert-Ölheizung muss weniger leisten, da das Heizwasser bereits vorgewärmt ist. Eine besonders effiziente Möglichkeit, das Rücklaufwasser herunterzukühlen, sind Flächenheizungen wie etwa Fußboden- oder Wandheizungen.

Mehr über die Funktionsweise der Öl-Brennwerttechnik erfahren Sie in dem folgenden Video.

Wichtig für die Nutzung von Öl-Brennwerttechnik

Durch die geplante Kondensierung des in den Abgasen enthaltenen Wasserdampfs entsteht Kondensat. Dieses hat zwar saure Bestandteile, kann im Normalfall dennoch in das Abwassersystem (nicht Kleinkläranlagen) abgeleitet werden – sofern das Abflusssystem selbst säurefest ist. Wichtig ist hierbei der pH-Wert. Wasser wird ein pH-Wert von etwa sieben zugewiesen. Dieser Wert gilt als neutral. Alles, was darunter liegt, wird als sauer bezeichnet. Der pH-Wert des Kondensats bei Erdöl beträgt 1,5 bis 3,5. 

Weitere wichtige Faktoren für die Ableitung in das normale Abwasser sind die Größe des Öl-Brennwertkessels und die Art des Heizöls. In der Regel sind Anlagen, welche die Öl-Brennwerttechnik nutzen und eine Nennwärmeleistung von weniger als 200 kW besitzen, von der Neutralisationspflicht befreit. In einigen Fällen muss das Kondensat vor der Ableitung verdünnt werden. Wer noch das Standard Heizöl nutzt, muss das Kondensat vor der Ableitung grundsätzlich neutralisieren.

Auch der Schornstein muss zur Öl-Brennwerttechnik passen

Nicht nur das Abflusssystem muss für den Betrieb eines Brennwertkessels ausgelegt sein. Auch das Abgassystem darf nicht vom Kondensat beschädigt werden. Darüber hinaus muss es einen gewissen Überdruck aushalten, ohne Undichtigkeit aufzuweisen. Das ist notwendig, da während des Betriebs der Einsatz eines Ventilators unerlässlich ist, der die bereits abgekühlten Abgase aktiv hinaus bläst. In der Praxis haben sich Abgasrohre aus Edelstahl oder speziellem Kunststoff bewährt.

Öl-Brennwerttechnik und Solaranlage kombinieren

Das Bild zeigt ein rotes Hausdach, auf dem eine Solarthermiekollektoren befestigt sind.
Viessmann Solarthermiekollektoren

Die Besonderheit der Öl-Brennwerttechnik liegt auch in ihrer Kombinationsvielfalt. Eine ökonomisch und ökologisch sinnvolle Kombination ist die mit der Solartechnik. Die kostenlose Energie der Sonne wird zur Heizungsunterstützung und Trinkwassererwärmung immer noch zu wenig genutzt. Gerade bei der Heizungsmodernisierung oder Erneuerung eines Heizkessels sollten Hausbesitzer die Kombination mit Solarthermie in Betracht ziehen.

Mithilfe der Solartechnik kann die Sonnenenergie zur Heizungsunterstützung oder Warmwasserbereitung genutzt werden. Das ist äußerst sparsam, da der Öl-Brennwertkessel an manchen Tagen gar nicht arbeiten muss. Und weil weniger Öl verbrannt wird, entlasten Anlagenbesitzer auch die Umwelt und tragen somit aktiv zum Klimaschutz bei. Nicht zuletzt machen sie sich mit dieser Kombination ein Stück weit unabhängiger von ihrem Brennstofflieferanten.

Entgegen der Annahme vieler Verbraucher lässt sich eine Hybridheizung aus Öl-Brennwerttechnik und Solarthermie nicht nur im Altbau, sondern auch im Neubau einsetzen.