Da ein Eingriff in die Bausubstanz notwendig ist, kommen zentrale Lüftungen vor allem in Neubauten zum Einsatz. Sie bestehen aus einem Lüftungsgerät und einem Luftverteilsystem, das sich in Fußboden, Wand oder Decke integrieren lässt. Die Lüftung in Bad und anderen Räumen wird über ein zentrales Lüftungsgerät geregelt. Systeme mit integriertem Wärmetauscher haben einen cleveren Zweitnutzen: Sie können die thermische Energie der Abluft dazu verwenden, die hereinströmende Frischluft zu erwärmen. Das entlastet die Heizung und spart merklich Kosten. Zentrale Wohnungslüftungs-Systeme von Viessmann arbeiten mit dieser Wärmerückgewinnung. Für eine Wohnfläche zwischen 60 und 120 Quadratmetern (m²) eignen sich zum Beispiel die Systeme Vitovent 200-C und Vitovent 300-C. Steht mehr Wohnraum zur Verfügung, sorgt das Vitovent 300-W System für eine zuverlässige Belüftung aller Räume, inklusive Bad.
Die richtige Lüftung für das Bad
Kostenlose Beratung anfordernThemen im Überblick
Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit und unangenehme Gerüche – mit dem richtigen Lüftungskonzept für das Badezimmer kann beides vermieden werden. Fenster werden dafür nicht unbedingt benötigt. Um auch die Lüftung in einem Bad ohne Fenster zu gewährleisten, wie sie oft in Altbauten zu finden sind, stehen verschiedene technische Lösungen zur Verfügung. Aber selbst in Neubauten mit Badfenster kann sich ein Belüftungssystem lohnen. Denn es sorgt für ein angenehmes Raumklima und kann gleichzeitig den Energieverbrauch reduzieren. Erfahren Sie mehr über die Bedeutung der Belüftung, die verschiedenen Lösungen, und was bei Reparatur sowie Wartung zu beachten ist.
Der Luftaustausch im Bad ist besonders wichtig
In der Regel ist die Luftfeuchtigkeit im Badezimmer höher als in anderen Räumen. Das liegt daran, dass beim Duschen, Baden, Wäschewaschen und Trocknen nasser Handtücher viel Feuchtigkeit entsteht. Problem hierbei: Wird der Taupunkt unterschritten, kondensiert die Feuchtigkeit auf kalten Flächen, etwa an den Außenwänden und in Fugen. Das begünstigt Schimmel. Der genaue Taupunkt hängt unter anderem von der Lufttemperatur und -feuchtigkeit ab. Bei einer Raumtemperatur von 24 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von 70 Prozent beträgt er zum Beispiel 18,2 Grad Celsius. Durch eine Lüftung im Bad oder ein geöffnetes Fenster wird die Feuchtigkeit abgeführt, noch bevor der Taupunkt unterschritten wird und es zur Kondensation kommt. Mithilfe der Badentlüftung kann man aber nicht nur Schimmel vorbeugen. Der Luftaustausch sorgt auch dafür, dass Gerüche sich verflüchtigen und der Wohnkomfort erhalten bleibt.
Luftfeuchtigkeit und Temperatur verschiedener Räume im Überblick
Folgende Tabelle zeigt die Bereiche der optimalen Luftfeuchtigkeit und Temperatur in verschiedenen Wohnräumen. Beide Werte sind im Bad etwas höher als in anderen Räumen. Die höheren Temperaturen begünstigen die Behaglichkeit im Badezimmer, tragen aber wie oben beschrieben auch dazu bei, dass die Luft mehr Feuchtigkeit binden kann. Um zu verhindern, dass die Luftfeuchtigkeit kondensiert, empfiehlt es sich daher, auf gleichmäßig hohe Temperaturen im Bad zu achten.
Hinweis: Eine Luftfeuchtigkeit von unter 30 Prozent sollte unbedingt vermieden werden. Ab diesem Wert machen sich gesundheitliche Beschwerden bemerkbar und Materialien wie Holz tragen Schäden davon.
Kontrollierte Wohnraumlüftung im Badezimmer
Eine kontrollierte Wohnungslüftung (KWL) ermöglicht es, ein Bad ohne Fenster optimal zu lüften. Aber auch in einem Bad mit Fenster ist ihr Einsatz sinnvoll. Bei dieser maschinellen Lüftung unterscheidet man grundsätzlich zwei Varianten:
- zentrale Lüftung
- dezentrale Lüftung
Vor allem in Alt- und Bestandsbauten ist häufiger eine dezentrale Lüftung im Bad zu finden. Denn die Lüftungsgeräte können in einzelnen Räumen installiert werden. Lüftungskanäle werden dafür nicht benötigt. Voraussetzung ist, dass sich das Badezimmer an einer Außenwand befindet. In diesem Fall ist für die Installation nur ein Mauerdurchbruch sowie ein Elektroanschluss notwendig. Aufgrund des einfachen Einbaus sind dezentrale Lösungen auch ideal für Modernisierungsvorhaben. Um im Bad eine gute Lüftung zu garantieren, gibt es verschiedene Optionen.
- Abluftventilatoren: Ein sogenannter Badlüfter mit integriertem Abluftventilator ist die einfachste Lösung, ein Badezimmer mechanisch zu entlüften. Er erzeugt Unterdruck und transportiert die feuchte Luft nach außen. Um den Ventilator zu regulieren, ist dieser an eine Zeitschaltuhr und/oder den Lichtschalter gekoppelt. Eine gute Alternative sind Geräte mit Feuchtigkeitssensor. Wird der zuvor eingestellte Wert der Luftfeuchtigkeit überschritten, schaltet sich der Abluftventilator automatisch ein. Zu beachten ist, dass die Luft, die über den Badventilator nach außen abgeleitet wird, nachströmen muss. In älteren Bestandsbauten erfolgt dies durch undichte Stellen in der Gebäudehülle. In neueren Gebäuden müssen zu diesem Zweck Luftdurchlässe in die Außenwand oder Überströmöffnungen integriert werden, beispielsweise in der Tür. Auch durch das Kürzen des Türblattes lässt sich gewährleisten, dass ausreichend Luft nachströmen kann.
- Ab- und Zuluftventilatoren: Abluftventilatoren transportieren mit der Luft nicht nur Feuchtigkeit, sondern auch Wärme nach draußen. Energetisch gesehen ist das nicht effizient. Besser sind dezentrale Lüftungsgeräte mit Ab- und Zuluftventilator, die mit Wärmerückgewinnung arbeiten. Diese gewährleisten im Badezimmer eine gute Lüftung, ohne unnötig Energie zu verbrauchen und die Heizkosten in die Höhe zu treiben. Wer im Bad eine Lüftung nachrüsten möchte, kann mit dem Vitovent 200-D beispielsweise eine Grundfläche von bis zu 25 m² belüften.
Dezentrale und zentrale Wohnraumlüftung können kombiniert werden. Welche Lösung sich für Ihr Vorhaben am besten eignet, erfahren Sie von einem Fachmann. Dieser macht sich vor Ort ein Bild von den Gegebenheiten und berät Sie individuell.
Hilfe bei Reparatur und Wartung der Lüftung im Bad
Bei einer dezentralen Lüftung können viele Maßnahmen selbst umgesetzt werden. Verbreitet die Anlage beispielsweise einen unangenehmen Geruch, sind wahrscheinlich Ablagerungen und verunreinigte Filter dafür verantwortlich. Um diese zu beseitigen bzw. auszuwechseln, muss zunächst die Abdeckung entfernt werden. Im Anschluss werden Lüfter und Abdeckung einfach mit einem feuchten Tuch gereinigt. Neue Filter des Herstellers sind im Fachhandel erhältlich.
Auch wenn die Lüftung im Bad permanent läuft, können Bewohner zunächst selbst nach der Ursache suchen. Handelt es sich um ein dezentrales Lüftungsgerät, kann ein defektes oder falsch eingestelltes Nachlaufrelais dafür verantwortlich sein. Es sorgt eigentlich dafür, dass sich der Badlüfter nach einer gewissen Zeit ausschaltet. Unter Umständen hilft es also schon, die Einstellung neu vorzunehmen. Muss das Relais gewechselt werden oder liegt ein anderer Defekt vor, empfiehlt es sich, einen Installateur zu kontaktieren. Dieser tauscht das Bauteil fachgerecht aus und übernimmt die Justierung. Bei zentralen Lüftungssystemen solle grundsätzlich ein Fachunternehmen beauftragt werden – sowohl bei der Reparatur als auch bei der Reinigung. Denn hier wird das komplette Kanalsystem unter die Lupe genommen.
Das Bad richtig lüften
Vorteilhaft ist es, wenn die Badentlüftung über Fenster und eine Lüftungsanlage erfolgen kann. Über ein geöffnetes Fenster kann Feuchtigkeit schnell entweichen. Spätestens nach dem Duschen oder Baden sollte es für fünf bis zehn Minuten komplett geöffnet werden. Damit sich die feuchte Luft nicht in der Wohnung verteilt, empfiehlt es sich, die Badezimmertür dabei zu schließen. Vor allem im Winter sollte das Fenster jedoch nicht zu lange offen stehen. Denn je mehr Wärme durch das Fenster entweicht, desto stärker muss die Heizung arbeiten. Um dies zu verhindern, ist es besser, diese während des Lüftens herunterzuregeln. Zudem kondensiert Feuchtigkeit besonders an kalten Flächen und kann dort mittel- bis langfristig zu Schimmel führen. Aus diesem Grund ist es wichtig, das ganze Jahr für Temperaturen zwischen 21 und 23 Grad Celsius im Badezimmer zu sorgen.
Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung trägt dazu bei, die Lüftung im Bad noch effizienter zu machen. Denn sie sorgt auch ohne geöffnete Fenster und dem damit einhergehenden Wärmeverlust für einen regelmäßigen Luftaustausch. Gleichzeitig wird verbrauchte durch frische, sauerstoffreiche Luft ausgewechselt. Integrierte Filter halten zudem Schmutzpartikel zurück. Es wird Energie gespart, ein angenehmes Raumklima geschaffen und der Schimmelbildung vorgebeugt.
Weitere Tipps gegen Schimmel
Neben richtigem Lüften und gleichmäßig hohen Raumtemperaturen gibt es weitere Maßnahmen, um Schimmel abzuhelfen. Dazu zählt das Trockenwischen von Fliesen, Armaturen und der Duschabtrennung nach dem Duschen und Baden. Duschvorhänge sollten zugezogen werden, damit sie besser trocknen können. Es empfiehlt sich außerdem darauf zu achten, dass Badezimmermöbel nicht zu dicht an der Wand stehen, damit sich dahinter keine Feuchtigkeit staut.