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Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung: Ist das sinnvoll?

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Die Kombination aus Wärmepumpe und Flächenheizung gilt als ideal. Letztere ist im Neubau Standard. Viele Sanierer fragen sich aber, ob die Wärmepumpe auch ohne Fußbodenheizung funktioniert. Die Antwort ist Ja. Insbesondere, wenn einige Punkte beachtet werden. Welche das sind und wie Sie die Effizienz einer Wärmepumpe für Altbauten ohne Fußbodenheizung steigern, zeigen die folgenden Abschnitte.

Niedrige Vorlauftemperaturen ermöglichen eine hohe Effizienz

Konventionelle Wärmepumpen machen Umweltenergie nutzbar, um das Heizungswasser im Haus zu erwärmen. Dieses strömt anschließend zu den Heizflächen im Haus, um thermische Energie an die Räume abzugeben. Ob es sich dabei um Flächenheizsysteme wie die Fußbodenheizung oder um Heizkörper für die Wärmepumpe handelt, spielt keine Rolle. Wichtig ist die Art der Heizflächen jedoch, wenn es um die Energieeffizienz geht. Warum das so ist, lässt sich anhand der Funktion der Umweltheizung erklären.

Technischer Prozess hebt das Temperaturniveau der Umweltwärme an

Ob eine Wärmepumpe mit oder ohne Fußbodenheizung arbeitet, hat auf ihre Funktionsweise keinen Einfluss. Denn diese basiert auf einem technischen Prozess, der in beiden Fällen gleich abläuft. Das folgende Video erklärt die diesen Prozess im Detail.

Niedrige Vorlauftemperatur begünstigt Effizienz

Wie effizient eine Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung arbeitet, hängt von der Temperatur der Wärmequelle (Luft, Erdreich) und der Vorlauftemperatur des Heizwassers ab. Denn je näher beide beieinander liegen, desto weniger Strom benötigt der sogenannte Verdichter (siehe Schritt 2 im vorherigen Abschnitt). Ein geringerer Strombedarf sorgt dabei für eine höhere Jahresarbeitszahl und letztlich auch für niedrigere Heizkosten. 

Wärmepumpe auch für Altbau ohne Fußbodenheizung geeignet 

Die für die Effizienz der Heizung wichtige Vorlauftemperatur hängt aber nicht allein von der Art der Heizflächen, sondern auch von deren Beschaffenheit ab. So gibt es durchaus Heizkörper, die mit niedrigen Heizwassertemperaturen genügend Wärme an die umliegenden Räume übertragen. Welche das sind, zeigt die folgende Übersicht: 

  • Plattenheizkörper: Flächen- oder Plattenheizkörper wie die Vitoset Universalheizkörper von Viessmann bestehen aus planen oder profilierten Platten, zwischen denen sich Konvektionsbleche befinden. Strömt Heizungswasser durch die Heizplatten, geben diese Wärme an den Raum und die Luft darin ab. Haben Sie Flächenheizkörper und möchten eine Wärmepumpe nachrüsten, ohne eine Fußbodenheizung zu installieren, ist das in aller Regel möglich. Die Heizflächen sollten dazu aber möglichst groß ausgelegt sein.
  • Niedertemperaturheizkörper: Niedertemperaturheizkörper sind Plattenheizkörper, die sich durch eine spezielle Durchströmung und große Übertragungsflächen auszeichnen. Sie erreichen auch bei niedrigen Vorlauftemperaturen hohe Leistungswerte und kommen daher auch als Heizkörper für Wärmepumpen infrage.
  • Wärmepumpenheizkörper: Auch Wärmepumpenheizkörper gehören zur Kategorie der Plattenheizkörper. Sie sind jedoch mit kleinen Ventilatoren ausgestattet, die für einen höheren Luftstrom durch die Heizplatten sorgen. Das steigert die Leistung und ermöglicht den Betrieb Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung mit geringeren Vorlauftemperaturen. 

Während die vorgestellten Platten- oder Flächenheizkörper für Wärmepumpen geeignet sind, trifft das auf alte Guss- und Gliederheizkörper in der Regel nicht zu. Denn genau wie Design- oder Röhrenheizkörper verfügen diese über eine geringe Übertragungsfläche, was hohe Vorlauftemperaturen bedingt. 

Flächenheizung begünstigen Heizkosten

Technisch ist es kein Problem, eine Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung zu betreiben. Geht es um die Höhe der Heizkosten, ist letztere aber vorteilhaft. Denn Flächenheizungen kommen durch große Wärmeübertragerflächen mit niedrigen Vorlauftemperaturen aus. Diese sorgen dafür, dass eine Wärmepumpe nur mit Fußbodenheizung meist energiesparender arbeitet. Groß ausgelegte Platten-, Niedertemperatur- oder Wärmepumpenheizkörper führen zum gleichen Ergebnis und begünstigen den sparsamen Betrieb der Umweltheizung ebenfalls.

Effizienz von Heizkörpersysteme steigern und Heizkosten sparen 

Optimieren Sie das bestehende Heizungsnetz, können Sie auch mit einer Wärmepumpe für den Altbau ohne Fußbodenheizung Kosten sparen. Wichtig sind dabei Maßnahmen, die zu einer reduzierten Vorlauftemperatur führen. Wir geben fünf Tipps.

Die Heizkurve (auch Heizkennlinie) weist jeder Außentemperatur eine bestimmte Vorlauftemperatur zu. Bei einer optimalen Einstellung genügt Letztere ganz genau, um die Wärmeverluste über die Gebäudehülle ausgleichen zu können und die gewünschten Raumtemperaturen zu erreichen. Eine falsch eingestellte Kurve hat zu hohe Vorlauftemperaturen zur Folge, was überhöhte Heizkosten nach sich zieht. Fachhandwerker helfen dabei, die passende Einstellung zu finden.

Auf seinem Weg durch das Heizsystem wählt das Heizungswasser immer den Weg des geringsten Widerstandes. Ist dieser zu allen Heizflächen gleich, gibt es keine Probleme und alle Räume bekommen die benötigte Wärme. Andernfalls bekommen manche Räume zu viel Wärme, während andere kühl bleiben. Höhere Vorlauftemperaturen sorgen dabei für Abhilfe, ziehen jedoch steigende Heizkosten nach sich. Heizungsbauer stellen das System mit einem hydraulischen Abgleich optimal ein und helfen damit auch beim Einbau einer Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung, Kosten zu sparen.

Betreiben Sie eine Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung, können schon einzelne Heizkörper die Energieeffizienz beeinträchtigen. Lassen Sie diese identifizieren und austauschen, können Sie die Vorlauftemperatur absenken und Energie einsparen. Energieberater oder Fachhandwerker helfen dabei.

Haben Sie alle Tipps umgesetzt und möchten noch mehr sparen, können Sie die Umweltheizung mit einer Solaranlage kombinieren. Infrage kommen Solarthermie- oder Photovoltaik-Anlagen. Während erstere kostenfreie Wärme in das Heizsystem einbringen, decken letztere einen Teil des Strombedarfs. In beiden Fällen sinkt Ihr Verbrauch an elektrischer Energie und Sie sparen mit der Wärmepumpe auch im Altbau ohne Fußbodenheizung Kosten ein. 

Neben Maßnahmen an der Gebäudetechnik können Sie auch den Wärmeschutz erhöhen. Neue Fenster, neue Türen sowie Dämmstoffe an Decken, Wänden oder Böden sorgen dabei für einen geringeren Wärmebedarf. Die Vorlauftemperatur lässt sich absenken und die Effizienz der Heizung steigt.

Förderung für Heizkörper und Wärmepumpe gemeinsam nutzen

Dank staatlichen Fördermittel sparen Sie beim Einbau einer Wärmepumpe im Altbau auch ohne Fußbodenheizung Kosten. Entscheiden Sie sich zum Beispiel für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, können Sie attraktive Zuschüsse beantragen. Was viele nicht wissen: Diese bekommen Sie auch für sämtliche Umfeldmaßnahmen. Planen Sie einen hydraulischen Abgleich, lassen Sie die Heizkennlinie einstellen oder Heizkörper austauschen, können Sie dafür anfallende Kosten ebenfalls bei der Wärmepumpenförderung mit angeben. Das Gleiche gilt auch, wenn Sie eine Fußbodenheizung nachrüsten.

Tipp: Übersteigen die Kosten das Förderbudget, können Sie schrittweise vorgehen. Beantragen Sie dabei zunächst Fördermittel für die Heizungsoptimierung und erst dann die Förderung der Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung.