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PV-Anlage anschließen: Darauf kommt es an

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Das Bild zeigt einen Schutzhelm auf Solarmodulen als Symbol für den Anschluss einer PV-Anlage

Wer kostenfreien Solarstrom im eigenen Haus nutzen möchte, muss eine Photovoltaikanlage anschließen. Da damit einige Risiken verbunden sind und sich Anlagen in aller Regel auf das öffentliche Stromnetz auswirken, gibt es einige Punkte zu beachten. So kommt es neben dem richtigen Ablauf unter anderem auch darauf an, dass die PV-Module richtig verkabelt werden. Wir geben einen Überblick und beantworten die wichtigsten Fragen zum Anschluss von Photovoltaik an das Haus.

Die Schritte beim Anschluss im Überblick

Immer mehr Haushalte möchten eine PV-Anlage anschließen, um den Strombedarf mit kostenfreier Energie vom eigenen Dach zu decken. Damit diese zuverlässig und sicher funktioniert, kommt es auf den richtigen Ablauf an:

  • Schritt 1: Photovoltaikanlage fachgerecht planen: Bevor es zum Anschluss der Photovoltaik an das Hausnetz kommt, sollte eine fachgerechte Planung erfolgen. Dabei konzipieren Fachhandwerker oder Planer die Anlage so, dass diese bestmöglich zu dem Haus und den individuellen Wünschen der Bewohner passt. 
  • Schritt 2: Anschlussbegehren beim Netzbetreiber: Bei dem jeweiligen Netzbetreiber wird mit den geforderten Informationen ein Anschlussbegehren gestellt. Dieser prüft das Vorhaben und unterbreitet ein Anschlussangebot. Das Angebot enthält alle Informationen zu den individuellen Voraussetzungen, den Kosten und zum weiteren Ablauf.
  • Schritt 3: Fachgerechte Montage der Solarstromanlage: Erlaubt der Netzbetreiber den Anschluss der Photovoltaikanlage, bauen Fachhandwerker die Technik ein. Sie installieren das Montagesystem, befestigen die Solarmodule und verkabeln diese untereinander. Anschließend installieren die Experten Wechselrichter und Speicher. 
  • Schritt 4: Anschluss an das Hausnetz: Nach erfolgreicher Montage können Fachhandwerker die PV-Anlage anschließen. Dazu berechtigt sind Netzbetreiber oder bei diesem eingetragenen Installationsunternehmen. Die Experten tauschen bei Bedarf die Zähler aus und nehmen die Solarstromanlage in Betrieb.

Hinweis: Anschluss und Inbetriebnahme erfolgen in der Regel wenige Tage oder Wochen nach der Installation. Darauf folgt die Anmeldung der PV-Anlage: Die Technik wird im Marktstammdatenregister eingetragen und beim Finanzamt angemeldet.

Vorgaben bei der Installation 

Der Anschluss einer PV-Anlage beeinflusst in aller Regel auch das öffentliche Stromnetz. Aus diesem Grund und weil die Elektroinstallation einige Risiken birgt, sind gesetzliche Vorgaben zu beachten.

Netzanschluss von Photovoltaikanlagen

Den Grundstein legt Paragraf 8 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Dieser verpflichtet Netzbetreiber zur Abnahme des regenerativ erzeugten Stroms und regelt den Ablauf des Anschlusses. Für Hausbesitzer gilt dabei unter anderem Folgendes: 

  • bis 30 kWp erfolgt der Anschluss üblicherweise am bestehenden Netzanschlusspunkt

  • bis 10,8 kWp hat der Netzbetreiber nach dem Anschlussbegehren vier Wochen Zeit, Informationen zum weiteren Ablauf und zu den geforderten Angaben zu übermitteln 

  • erhalten Hausbesitzer binnen vier Wochen keine Antwort, dürfen sie die PV-Anlage anschließen lassen (bis 10,8 kWp); dabei gelten die „unter Einhaltung der für die Ausführung eines Netzanschlusses maßgeblichen Regelungen“

  • nach der Übermittlung aller Informationen hat der Netzbetreiber acht Wochen Zeit, den Antrag zu prüfen und folgende Angaben zu übermitteln: Zeitplan zur Herstellung des Netzanschlusses, Informationen für die Prüfung des Verknüpfungspunktes, Angaben zur Anwesenheitspflicht des Netzbetreibers beim Anschluss der PV, Kostenvoranschlag

  • erhalten Hausbesitzer keine fristgerechte Antwort, dürfen sie PV-Anlagen anschließen lassen (bis 30 kWp); es gelten dann die „unter Einhaltung der für die Ausführung eines Netzanschlusses maßgeblichen Regelungen“

Hinweis: Ab 01. Januar 2025 ändern sich die oben genannten Fristen. Ab diesem Stichtag müssen Netzbetreiber die wichtigsten Informationen zum Anschluss der Photovoltaik auf ihrer Internetseite bereitstellen. Sie müssen darüber hinaus ein Webportal zum Netzanschlussbegehren einrichten und Anträge über dieses binnen vier statt acht Wochen bearbeiten.

Anschluss der Photovoltaik an das Hausnetz

Geht es um die praktische Umsetzung des Anschlusses, gelten die Vorgaben der Niederspannungsanschlussverordnung (NAV). Diese erlaubt Arbeiten an der Elektroinstallation hinter dem Hausanschluss nur eingetragenen Installationsbetrieben. Die Eintragung nehmen Netzbetreiber vor, wenn Fachbetriebe die entsprechenden Qualifikationen aufweisen (§ 13 NAV). Eine Solaranlage an das Hausnetz anschließen dürfen darüber hinaus nur Netzbetreiber oder eingetragene Installationsbetriebe. Der Anschlusspunkt liegt dabei in der Regel zwischen dem Haupt- oder Verteilersicherungskasten oder einer anderen Trennvorrichtung (§ 14 NAV).

Anschluss an das Hausnetz

Werden alle technischen Voraussetzungen erfüllt und hat der Netzbetreiber dem Anschlussbegehren zugestimmt, geht es in die Umsetzung. Monteure installieren dabei zunächst das Montagesystem auf dem Dach. Sie befestigen die Module und verkabeln letztere untereinander. Anschließend verlegen Installateure die Kabel zum Anschluss der PV-Anlage an das Hausnetz vom Dach zum Hausanschlussraum. Sie binden den oder die Wechselrichter ein, installieren einen Speicher (optional) und rüsten den Zählerschrank mit der erforderlichen Technik aus. Wichtig zu wissen ist, dass zu kleine oder veraltete Zählerschränke in diesem Zuge zu ersetzen sind, wenn das technisch erforderlich ist.

Da Solaranlagen in aller Regel das öffentliche Versorgungsnetz beeinflussen, dürfen nur Netzbetreiber oder von diesen zugelassene Installateure eine PV-Anlage anschließen. Die Experten tauschen dazu nach erfolgreicher Montage der Solaranlage bei Bedarf die Zähler aus und nehmen die Anlage in Betrieb. In der Regel erfolgt das wenige Wochen, nachdem Monteure die Anlage fertig errichtet haben.

In Reihe oder parallel: PV-Module anschließen

Ein besonderes Augenmerk gilt den Modulen der PV-Anlage bzw. deren Anschlussplan. Denn die Solarpanele auf dem Dach lassen sich entweder hintereinander in Reihe oder nebeneinander parallel installieren. Während Ersteres zu einer höheren Spannung führt, ist die Stromstärke höher, wenn Sie PV-Module parallel anschließen. Beide Optionen haben sowohl Vor- als auch Nachteile und eignet sich daher für bestimmte Einsatzzwecke:

 PV-Module parallel anschließenPV-Module in Reihe anschließen
Eigenschaft
  • Spannung entspricht der Spannung der einzelnen Module, während sich die Stromstärke addiert.
  • Stromstärke entspricht der Stromstärke der einzelnen Module und die Spannung addiert sich.
Vorteile
  • Durch hohe Stromstärke lassen sich hohe Lasten decken.
  • Ertragsminderung durch Verschattung einzelner Module sinkt. 
  • Installation ist einfacher und günstiger möglich.
Nachteile
  • Höhere Stromstärken erfordern stärkere Kabel.
  • Sicherheitsvorkehrungen nehmen zu und Kosten steigen.
  • Ist ein Modul verschattet oder sind einige anders ausgerichtet, wirkt es sich auf die Gesamtspannung aus und der Ertrag sinkt. 

Hinweis: In der Praxis werden die Module meist in Reihe angeschlossen. Geht es jedoch darum, Verbraucher mit hohen Stromstärken zu versorgen, entscheiden sich Experten meist für die parallele Verkabelung, wenn sie die Module der PV-Anlage anschließen.

AC oder DC: Stromspeicher anschließen

Von Bedeutung für die Funktion der Solaranlage ist auch, wie der Speicher an das Hausnetz angeschlossen ist. Einfach beschrieben, handelt es sich dabei um eine Batterie, die vor oder nach dem Wechselrichter eingebunden wird.

  • DC: Ist der Stromspeicher vor dem Wechselrichter sprechen Experten von der sogenannten DC-Kopplung. Denn der Speicher befindet sich im Gleichstromnetz (DC). Der Strom vom Dach belädt dabei zuerst den Speicher, bevor er über den Wechselrichter zu den Verbrauchern gelangt. Da Stromspeicher ebenfalls mit Gleichstrom arbeiten, muss ein Wechselrichter weniger an die PV-Anlage angeschlossen werden. Das reduziert die Kosten sowie die Umwandlungsverluste und sorgt für einen höheren Gewinn. Da alle Komponenten optimal aufeinander abgestimmt sein müssen, eignet sich der Gleichstrom-Anschluss an die Photovoltaik vor allem bei Neuanlagen.
  • AC: Wer nachträglich einen Speicher an die PV-Anlage anschließen möchte, entscheidet sich häufig für die unkomplizierte AC-Kopplung. Dabei sitzt der Stromspeicher hinter dem Wechselrichter im Wechselstromnetz (AC). Da hier ein zusätzlicher Batteriewechselrichter an die Photovoltaik angeschlossen werden muss, entstehen Umwandlungsverluste, die den Ertrag mindern.

Sonderfall: Eigene Photovoltaikanlage ohne Netzeinspeisung

Gilt das gleiche Anschlussschema auch für PV-Anlagen zum Eigenverbrauch? Diese Frage stellen sich viele Hausbesitzer, die keinen Strom in das öffentliche Stromnetz einspeisen möchten. Die Antwort ist „Nein“. Denn ohne Netzkopplung wirkt sich die Technik nicht auf das öffentliche Stromnetz aus. Gibt es eine Verbindung zu diesem (keine Inselanlage), müssen Hausbesitzer allerdings einen speziellen Wechselrichter an die PV-Anlage anschließen. Dieser kommuniziert zum Beispiel mit einem intelligenten Stromzähler, um die Leistung der Solaranlage immer an den Bedarf anzupassen. Aktuelle Verordnungen fordern dabei, dass Wechselrichter 90 Prozent der Leistung in drei Sekunden und 100 Prozent in zehn Sekunden abregeln können müssen.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Anschluss der Photovoltaik

Nein. In aller Regel ist zunächst ein Anschlussbegehren zu stellen. Mit diesem kündigen Sie dem Netzbetreiber an, dass Sie eine Solaranlage anschließen möchten. Der Netzbetreiber prüft daraufhin die technischen Daten sowie bei Bedarf die Auswirkung auf das Stromnetz, bevor er dem Antrag zustimmt. Nach dem Übermitteln aller Angaben kann das aktuell bis zu acht Wochen dauern. 2025 sinkt die Frist auf vier Wochen.

Zunächst lassen Sie die Anlage fachgerecht planen und stellen das Anschlussbegehren bei Ihrem Netzbetreiber. Stimmt dieser der Installation zu, können Monteure die Technik einbauen und alles bis zum Zählerschrank verkabeln (lassen). Anschließend kommt der Netzbetreiber oder ein bei diesem eingetragenes Installationsunternehmen, um die PV-Anlagen anzuschließen und bei Bedarf vorhandene Zähler zu ersetzen.

Verfügen Sie über die entsprechenden Fachkenntnisse, dürfen Sie die Technik auf dem Dach und im Haus selbst einbauen. Geht es um den Anschluss der Photovoltaik, benötigen Sie dann aber einen beim Netzbetreiber eingetragenen Installateur. Wir empfehlen Ihnen jedoch, die Installation von einem fachkundigen Viessmann Partner durchführen zu lassen.

Die Kosten für den Netzanschluss hängen von den örtlichen Gegebenheiten ab. Geht es um eine konventionelle Hausanlage, liegen die Anschlusskosten in der Regel bei 500 bis 1.000 Euro. Bei großen Photovoltaikanlagen können höhere Kosten anfallen. Eine verbindliche Antwort bekommen Sie mit dem Anschlussangebot von Ihrem Netzbetreiber.

Haben Sie das Anschlussbegehren rechtzeitig gestellt und sich an den Zeitplan des Netzbetreibers gehalten, schließen diese die PV-Anlage zwei bis vier Wochen nach Fertigstellung an. Durch eine besonders hohe Nachfrage kann es örtlich länger dauern. Eine verbindliche Antwort geben hier die Netzbetreiber nach einer individuellen Anfrage.

Ja, das ist möglich. Voraussetzung ist ein Wechselrichter, der die Leistung der Photovoltaik an den aktuellen Bedarf im Haus anpasst. Letzterer lässt sich dabei mit einem intelligenten Stromzähler oder einem separaten Leistungsmesser erfassen.