Wien Energie: Nachhaltige Energieeffizienzstrategie

Als Anbieter von Energiedienstleistungen versorgt Wien Energie zwei Millionen Menschen mit Strom, Erdgas und Fernwärme in und um Wien. Durch das größte Energiedienstleistungsunternehmen Österreichs und als Betreiber eines der weitläufigsten Fernwärmenetze Europas wird sichergestellt, dass Wien rund um die Uhr mit Energie versorgt wird.

Die Fernwärmeproduktion in Wien kommt aus umweltschonenden Abfallverbrennungsanlagen und von den hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplungs Anlagen. Somit ermöglicht Wien Energie mit dem Produkt Fernwärme eine nachhaltige, energieeffiziente und klimaschonende Wärmeversorgung.

Zur Sicherstellung der diesbezüglichen Versorgungssicherheit wurde im Jahre 2013 in die Errichtung einer gasbefeuerten Heißwasserkesselanlage mit einer Anlagenleistung von 66.000 kW im Fernheizwerk Leopoldau investiert.

Zwei Doppelflammrohr-Heisswasserkessel als Herzstück der Anlage

Herr Ing. Reinhard Thurmaier von Firma Viessmann: „Im Zuge des Vergabeverfahrens haben wir uns mit einem qualitativ hochwertigen und technisch ausgereiften Konzept um den Auftrag bemüht.   Nach einer sehr intensiven technischen Prüfung und kommerziellen Verhandlung hat sich Wien Energie für die Heißwasserkesselanlage von Viessmann entschieden.“

Die zwei Stück Doppelflammrohr-Heisswasserkessel (180°, 22,5bar) mit einer Heizleistung von je 33.000kW stellen das Herzstück der Anlage dar und sind mit je zwei Erdgasbrenner ausgestattet. Mit dem nachgeschalteten Abgaswärmetauscher wird die effiziente Nutzung der Primärenergie mit einem Wirkungsgrad von über 95% gewährleistet. Die konstruktiven Feinheiten einer modernen Kesselkonstruktion, gepaart mit einer wohldimensionierten Flammrohrgeometrie sichern dem Betreiber geringstmögliche Umweltbelastung und höchstmöglichen Wirkungsgrad auf viele Jahrzehnte zu.  

Mit einem Stückgewicht von über 80 to und einer Höhe von 5,2 m war der Kesseltransport durch die Straßen von Wien eine verkehrstechnische Herausforderung. Die Anreise erfolgte per Schiff nach Wien und vom Alberner Hafen mittels LKW-Sondertransport zum Kraftwerk Leopoldau. Schließlich wurden die beiden Kessel und die Stahlkamine mit einem 500to-Kran über Dach ins Kesselhaus eingehoben.

Professionelle Projektumsetzung

Zur Sicherstellung reduzierter Schallemissionen werden die Rauchgase über einen Absorptionsschalldämpfer und anschließend in die 45 m hohe Kaminanlage geführt. Vor Austritt aus dem Kamin wird mit der kontinuierlichen Emissionsmessung sichergestellt, dass keine Überschreitungen der vorgeschriebenen Grenzwerte auftreten.

Anlagentechnische Umfeldkomponenten wie Kesselkreispumpen, Kesselwarmhaltung, Wärmemengenmessung, Anlagenschaltschränke   inkl. der gesamten Kessel-, bzw. Anlagensteuerung sind in technischer Abstimmung Bestandteil der Gesamtanlagenlieferung. Die diesbezügliche Kesselhausverrohrung und hydraulische Systemeinbindung war Auftrag einer Rohrleitungs- und Anlagenbaufirma.  

Projektmanagement Wien Energie: „Trotz sehr engem Zeitkorsett erfolgten alle Lieferungen und Leistungen dank des intensiven Engagement aller Projektbeteiligten termingerecht, sodass die Anlage plangemäß in Betrieb gehen konnte und rechtzeitig zur Sicherung der Fernwärmeversorgung beitragen kann. Fa. Viessmann war ein kompetenter Partner und bereit aktiv an der Projektumsetzung, auch über die eigene Kernkompetenz hinaus, mitzuwirken.“

Die Inbetriebnahme mit nachfolgenden Probebetrieb und Leistungstest schließen das erfolgreiche Projekt ab.  Wien Energie GF Susanna Zapreva: „Unsere Erzeugungsanlagen entsprechen hinsichtlich Effizienz, Sicherheit und Umweltschutz dem modernsten Stand der Technik, worauf wir sehr stolz sind. Dieser Grundsatz wurde auch bei der neuen Kesselanlage in Leopoldau, die einen wesentlichen Beitrag zur Versorgungssicherheit unseres Fernwärmesystems leistet, eingehalten. Damit ist die Versorgung von Wien mit Fernwärme auch in Zukunft effizient, umweltfreundlich und sicher.

Technische Zusammenfassung